Ärzte-Zeitung Online vom 22.08.2008
SOUTHAMPTON (ple). Patienten mit chronischen oder rezidivierenden Rückenschmerzen profitieren offenbar noch nach einem Jahr von der sogenannten Alexander-Technik und von sportlichen Übungen, weniger dagegen von therapeutischen Massagen. Das geht aus einer randomisierten britischen Studie hervor.
An der Studie nahmen fast 580 Patienten teil, die sich wegen der Rückenschmerzen mindestens drei Monate zuvor bereits behandeln ließen (BMJ-online). Fast 80 Prozent hatten an mindestens 90 Tagen des vergangenen Jahres Rückenschmerzen. Die Patienten erhielten 6 oder 24 Unterrichtsstunden zur Alexander-Technik oder therapeutische Massagen und absolvierten zusätzlich sportliche Übungen zur Verbesserung der Körperspannung und der neuromuskulären Koordination.
Ergebnis: Nach einem Jahr berichteten die Patienten, die die Alexander-Technik absolvierten, sie hätten in den vergangenen vier Wochen seltener Rückenschmerzen gehabt als Patienten der Kontrollgruppe mit etablierter Rückenschmerztherapie (statt an 24 Tagen nur an drei Tagen). Patienten, die therapeutische Massagen erhielten, hatten dagegen an 14 Tagen der vergangenen vier Wochen Rückenschmerzen.
Stichwort Alexander-Technik:
Begründet wurde die Technik von dem Australier Frederick Matthias Alexander. Die Technik ist eine Methode zur Veränderung von Bewegungs- und Verhaltensmustern. Sie wird anhand von Alltagsbewegungen gelehrt. Gehen, sitzen, aufstehen, stehen, nach etwas greifen und etwas heben sind einige Themen des Unterrichts. Ebenfalls kann an spezifischen Bewegungsabläufen gearbeitet werden, zum Beispiel Radfahren, Schreiben, Tätigkeiten am Bildschirm oder Musizieren. Die Technik wird im Einzelunterricht in Lektionen von 30 bis 50 Minuten vermittelt.