Neue Osnabrücker Zeitung vom 22. Januar 2008, Gut zu Wissen, Seite 24
Spritze half Ratten mehr als drei Monate lang
dpa WASHINGTON. Mit einer Gentherapie haben US-Forscher Versuchsratten von chronischen Schmerzen befreit. Eine einzige Spritze half den Tieren mehr als drei Monate lang, wie die Mediziner in den „Proceedings“ (Bd. 105, S. 1055) der US-Akademie der Wissenschaften berichten.
Sie spritzten die Gene, die eine schmerzstillende Wirkung entfalteten, direkt in den Rückenmarkkanal der Tiere. Erweise sich die Sicherheit und Wirksamkeit einer derartigen Behandlung auch beim Menschen, könnten unter anderem unheilbar kranke Krebspatienten davon profitieren, meinen die Autoren. Mit einer Gentherapie ließen sich die starken Nebenwirkungen vermeiden, die bei einer üblichen Schmerzbehandlung mit Opiaten häufig auftreten.
Die Forscher um Andreas Beutler von der Mount Sinai School of Medicine in New York experimentierten mit zwei verschiedenen Genen, genannt prepro-ß-endorphin und Interleukin-10. Sie schleusten die Gene wie bei der Gentherapie üblich mit Hilfe eines harmlosen Virus in die gewünschten Zellen, in diesem Fall in die Nervenzellen des Rückenmagentherapie gegen chronische schmerzen.htmrks. Ausschließlich dort produzierten die Gene dann langfristig schmerzstillende Wirkstoffe. Entsprechende Verhaltenstests zeigten, dass die Tiere daraufhin tatsächlich schmerzfrei waren.