Osteopathie – eine neue Behandlungsalternative für viele Gesundheitsprobleme

Die Geschichte der Osteopathie 
 Die Osteopathie wurde vor ca. 120 Jahren vom amerikanischen Arzt und Chirurg Andrew Tayior Still entwickelt. Still stieß mit der erlernten Medizin oft an Grenzen und suchte daher nach Alternativen. Von klein auf von allem Lebendigen fasziniert, begann er den menschlichen Körper zu erforschen. Er beschäftigte sich mit Knochen, Blut und Gefäßsystem und analysierte die Mechanik von Muskeln und Sehnen. Er entwickelte Kenntnisse über die wechselseitige Abhängigkeit verschiedener Funktionsebenen.
•      Der Name Osteopathie kommt von:
– Osteon (griechisches Wort für „Knochen“) => hiermit begann Still seine Untersuchungen.
– „Pathie“ steht für Leiden (griechisch pathos) => diese will Still mit seiner Behandlung lindern.
•        Stills zentrale These: „Leben zeigt sich in Form von
         Bewegung. Wo Bewegung verhindert wird, macht sich           die Krankheit breit.“
– Unser Körper führt ständig Bewegungen aus.
– Bewegungen, die wir willentlich steuern (Arm heben, Kopf drehen, etc…) – Bewegungen, die unbewußt geschehen (Atembewegungen, Augenlieder, etc…)
– Bewegungen erfolgen kaum vereinzelt, sondern eine Bewegung löst die andere aus.
  So entstehen Bewegungsketten.
– Wird ein beteiligter Körperbereich in seiner Bewegung eingeschränkt, kann er nicht
  mehr seiner normalen Funktion nachgehen. Die Auswirkungen reichen dann bis ins
  letzte Glied der Kette. Es kommt zu einer Störung.
– der Osteopath spürt diese Bewegungseinschränkung auf und behandelt sie. So kann
  er dem betroffenen Bereich wieder zu seiner Bewegung verhelfen und so dem
  Körper die Möglichkeit verschaffen, sich selbst zu heilen.
  Der Osteopath regt die Selbstheilungskräfte des Patienten an, indem er Widerstände
  löst, die der Heilung im Wege stehen.
Osteopathie heißt den Selbstheilungskräften helfen
Für die Osteopathie ist Gesundheit eine Art Gleichgewicht, das immer wieder neu gesucht werden muss.
Die drei Säulen der Osteopathie:
1.       Die Einheit des menschlichen Körpers
– Der menschliche Organismus ist mehr als eine Summe seiner Einzelteile. Er ist eine untrennbare Einheit und kann nur durch ein harmonisches Zusammenspiel funktionieren.
– Die ganzheitliche Betrachtungsweise erklärt, warum Ursachen an einer Stelle zu Be-schwerden in einer ganz anderen Körperregion führen können (Reaktionsketten).
– Der Osteopath behandelt daher keine einzelnen Krankheiten und Symptome, sondern immer den gesamten Menschen
2.       Die wechselseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion
 – Die einzelnen Körperstrukturen wie Organe, Knochen oder Muskeln definieren sich über die Funktion die sie ausüben. (z.B. Muskeln haben die Funktion, Bewegungen auszuführen. Werden die Bewegungen oft genug gefordert, wächst der Muskel.
   Wird der Muskel hingegen kaum noch benutzt, bildet er sich zurück.
 – Wenn die Funktion von Organen zunimmt, wächst in der Regel auch ihre Struktur. Wird die Funktion eines Organs nicht mehr benötigt, verkümmert seine Struktur
          – Mit Ausnahme der Gelenke läßt sich eine gestörte Funktion nicht direkt ertasten. Sie zeigt sich aber in einer beeinträchtigten Bewegung der Struktur. Diese  überprüft der Osteopath. Er kann so eine gestörte Funktion feststellen und diese behandeln. Den Schaden an der Struktur kann der Osteopath nicht beheben. Das können nur die Selbstheilungskräfte des Körpers.
3.       Die selbstheilenden und selbstregulierenden Kräfte im Körper
          – Die Osteopathie kann nicht heilen, sondern nur helfen. Beschwerden Probleme oder Krankheiten sind meist entstanden, weil Bewegungseinschränkungen zu funktionellen oder strukturellen Bewegungseinschränkungen geführt haben. Der Osteopath löst – soweit möglich – diese Bewegungseinschränkung. Erst dann kann der Körper die Kräfte der Selbstheilung voll entwickeln.
.- Die Selbstheilungskräfte äußern sich auf vielfältige Weise, z. B. in der Fähigkeit
   das Blut zu gerinnen, in der Bakterienabwehr bei Entzündungen, in der
   Narbenbildung nach einer Verletzung, in der Knochenneubildung nach einem
   Bruch, etc…
Was ist ein Osteopath?
Ein Osteopath nutzt die Erkenntnisse aus Anatomie und Physiologie, um mit seinen Händen, (manuellen Techniken) dem Körper zur Selbstheilung zu verhelfen.
In Deutschland wird die Osteopathie meist von Therapeuten ausgeführt. Daher stellt er keine Diagnosen, sondern erhebt Befunde.
Er unterscheidet sich vom Physiotherapeuten durch seinen ganzheitlichen Ansatz Er behandelt auch die inneren Organe und die Einheit von Schädel und Becken.
Ähnlich wie ein Chiropraktiker behandelt ein Osteopath Bewegungseinschränkungen Er sucht jedoch nach der Ursache der Einschränkung und behandelt nicht nur die Symptome.
Vom Masseur unterscheidet sich der Osteopath durch seine genaueren anatomischen Kenntnisse und das er seine Behandlung nicht nur auf die Muskeln und das Lymphsystem beschränkt.
Beschwerden und Krankheiten wo die Osteopathie gut helfen kann:
Schrei- und Spuckkinder, Schiefhals, Zahnregulierung, Skoliose,
Unterleibsbeschwerden bei Frauen, Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen, Schulter- und
Nackenprobleme, Folgen von Autounfällen, Narben, Verdauungsprobleme, Hepatitis,
Rheumatismus.
Zusammengestellt von Nico Gerritsen, Osteopathie