ON AM MITTWOCH vom 30. Juli 2008, Lokales, Seite 2
Experten am ON-Telefon beantworteten zahlreiche Fragen
Osnabrück (eb) – Die Apparate standen nicht still. Bei der ON-Telefonaktion zum Thema Schmerzen folgte ein Anruf auf den anderen. Viele Betroffene meldeten sich bei Chefarzt Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Dr. Jürgen Wilmsen-Neumann (beide Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln) und Dr. Thomas Eberbach (Schmerztherapeut, OS).
Die Fragen waren so vielfältig wie die Schmerzarten. Zahlreiche Anrufer klagten über Schmerzen des Bewegungsapparats, über Bandscheibenprobleme oder Schmerzen nach Operationen. Häufig meldeten sich Anrufer, deren körperliche und seelische Beeinträchtigung durch die Schmerzen so groß war, dass sie unter massiven beruflichen und sozialen Folgen litten. Einige Anrufer berichteten, zahlreiche Behandlungen ohne spürbare Besserung hinter sich zu haben.
Die Experten verdeutlichten das Dilemma, das sich bei der Schmerzbehandlung oft auftue: Es gebe viele gute Medikamente, hieß es, doch wenn diese von Patienten nicht vertragen würden, bleiben manchmal nur noch die physio- und psychotherapeutischen Hilfen. Ein von vornherein auf mehreren Maßnahmen basierendes Konzept trage dazu bei, dass sich der Schmerz anders darstellt. So könne eine weitgehende Linderung erzielt werden.
Bei der Telefonaktion riefen überwiegend Frauen an. Einige beklagten Stress als Ursache ihrer Schmerzen. Eine Frau berichtete, dass sie den ganzen Tag am PC arbeite und abends mit Schmerzen in den Gelenken nach Hause gehe. Hier könne ergonomisch geholfen werden, lautete der Rat. Eine bessere Tastatur und körpergerechtere Schreibtischausstattung könnten helfen. Außerdem seien Pausen wichtig, in denen sich die Anruferin bewegen und Entspannungsübungen praktizieren solle.
Die Ärzte erläuterten immer wieder, dass Schmerzen gemeinsam mit Erkrankungen oder Verletzungen auftreten, „vielfach aber selbst eine Krankheit sind, wenn das Leiden nicht erkennbar oder schwer therapierbar ist“. Sie berichteten, dass solche Schmerzen sehr häufig vorkämen: So seien bei Rückenschmerzen häufig keine krankhaften Auslöser festzustellen. Ähnliches gelte für Kopfschmerzen.
Deutlich wurde bei der Telefonaktion auch, dass eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung des Schmerzes sehr wichtig ist. Dazu gehört auch ein vertrauensvolles Arzt-Patientenverhältnis.