(Neue Osnabrücker Zeitung NOZ)
ON-Telefonaktion klärte über den diabetischen Fuß auf
Osnabrück (eb) – Wenn es in den Füßen kribbelt, dann kann das bei Menschen, die einen Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) haben, ein wichtiger Warnhinweis für eine beginnende Nervenschädigung in den Füssen sein. Diese und viele andere Antworten auf die Leserfragen zum Diabetischen Fuß gaben 4 Experten im Rahmen der ON-Telefonaktion.
Am Telefon saßen der Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik im Marienhospital Osnabrück (MHO), Privatdozent Dr. Jörg Heckenkamp, Oberarzt Dr. Guido Hafer MHO-Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, und Oberarzt Matthias Groppe, MHO-Klinik für Innere Medizin, sowie die niedergelassene Fachärztin für Neurologie Dr. Elisabeth Rehkopf.
Wenn wie angefragt die Füße kribbeln und brennen, Taubheit und Stechen zu spüren sind – dann sollte nach Auskunft von Dr. Rehkopf ein Neurologe aufgesucht werden: Hier gehe es um Beschwerden, bei denen die Funktion der Nerven überprüft werden und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie eingeleitet werden müsse. Im konkreten Fall klagte eine Frau schon länger über Fußkribbeln, ohne bisher etwas unternommen zu haben.
Gefragt wurde auch nach dem „richtigen“ Blutzuckerwert. Die Ärzte mussten ein- räumen, dass diese Frage natürlich am Telefon eher schwer zu beantworten sei und empfahlen, in jedem Fall regelmäßig die Blutzuckereinstellung ein zu kontrollieren sowie die Medikationsvorgaben ihres behandelnden Arztes ein zuhalten. Auch die Ernährung um ist natürlich ein wichtiger der Faktor in der Beeinflussung des Blutzuckerwertes. Gerade der dieser Themenkomplex lässt sich jedoch besser in persönlichen Beratungsgesprächen behandeln. Ein Anrufer erkundigte sich. nach dem korrekten Umgang mit offenen Stellen am Fuß. Wenn diese vorhanden seien, sei schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, so die Antwort: Wichtig sei es, die Füße regelmäßig untersuchen zu lassen und auch selbst regelmäßig zu kontrollieren. Je früher eine Behandlung erfolge, desto vermeidbarer seien Druckstellen, spätere Entzündungen und nachfolgende Amputationen, was auch aus einer aktuellen Studie hervorgehe. Ganz entscheidend ist auch in diesem Zusammenhang das richtige Schuhwerk, um Druckstellen zu vermeiden. In späteren Stadien sind angepasste Schuhe, die exakt der Fußform entsprechen, ideal geeignet.
Ein Anrufer berichtete, dass viele seiner zuckerkranken Verwandten bereits beinamputiert werden mussten, und er fragte, wie hoch das Risiko für, ihn sei und was er vorbeugend, unternehmen könne. Dr. Heckenkamp riet, die Durchblutung durch den behandelnden Arzt prüfen zu lassen. Sollte eine Durchblutungsstörung vorliegen, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden und dann individuell entschieden werden, welche durchblutungsfördernde Therapie Folgeschäden am besten vermeiden kann.
Der diabetische Fuß ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Seine Entwicklung wird oft erst spät bemerkt, nämlich dann, wenn sich Geschwüre beziehungsweise schwer heilende Wunden bilden. In Deutschland werden jährlich rund 28000 Amputationen bei Zuckerkranken durchgeführt